Kevin Kühnert und Peter Tauber – (k)ein Nachruf auf zwei „Generäle“

Peter Tauber war einst Generalsekretär der CDU unter der Abrissbirne Deutschlands (danach noch Staatssekretär); Kevin Kühnert war Generalsekretär der SPD unter dem gleichwohl schlechtesten Kanzler der Bundesrepublik; beide traten aus gesundheitlichen Gründen von ihren Ämtern zurück.
Das sind mal erste Ähnlichkeiten.
Aber es gibt durchaus weitere …

Beide sind typische Parteikarrieristen und gewordene Apparatschiks des bundesrepublikanischen Politikbetriebes der letzten Jahrzehnte.
Beide sind nie einem „Brotberuf“ nachgegangen; sie unterscheiden sich dabei aber in Nuancen.
Kühnert hat weder einen Berufsabschluss noch ein Studium absolviert.
Tauber hat einen Abschluss in Geschichte und in diesem Fach promoviert, und auch einige – indes wenig gelesene – Bücher geschrieben. War dann „Sprecher“ für verschiedene Unternehmen und möchte wohl noch Professor an der Bundeswehrhochschule werden.
Kühnert begann seine politische Karriere als Juso-VorsitzenderTauber war vordem Vorsitzender der Jungen Union in Hessen.

Ein Journalist schreibt in seinem Nachruf auf Kühnert als „General“:
„Politisch war Kühnert als linker Phantast einzuordnen. Eines der wichtigsten Themen des Call-Center-Mitarbeiters war der „Kampf gegen Rechts“. Der kam ihm entgegen. Da muss man nichts können, sondern nur gegen etwas sein. Haltung zeigen, statt Wissen und Verständnis haben.“

Peter Tauber gab sich anfangs als konservativer Hardliner, der, „Mit seinen Vorstellungen … bei Fragen zum Thema der sexuellen Selbstbestimmung offenbar am rechtskonservativen, fundamentalistisch-religiösen Rand der Gesellschaft (steht).“ Wie gar eine evangelische Postille schrieb.

Taubers Charakterzug war aber eine wieselgleiche Wendigkeit in politischen Grundsätzen, sodass er (nicht nur als Proporz-Hesse) unter Merkel CDU-Generalsekretär und deren persönliches Zäpfchen werden konnte.

Kühnert ist bekennender Homosexueller.
Peter Tauber hatte bisher keine dauerhaften (weiblichen) Partnerschaften, aber für mich – ich kenne ihn ja persönlich – durchaus eine Geneigtheit zu von Männern dominierten Gruppen; vielleicht deshalb die Anziehungskraft der Bundeswehr mit jeder Menge von Wehrübungen auf ihn.
Kühnert wurde 36 Jahre alt, bis ihn eine Erkrankung aus dem „Amt“ zwang.
Tauber war 45, als er mit einer durchaus schweren Erkrankung das politische Handtuch warf.
Wird Kevin nun „Frührentner“? Die Partei und der Steuerzahler werden ihn wohl nicht verhungern lassen, nehme ich an.
Peter Tauber bezieht sicher eine üppigere Pension als Abgeordneter und ehemaliger Staatssekretär, als es Kevin zukommen würde. Und er ist ja auch noch geschäftsmäßig unterwegs.

Damit ich richtig verstanden werde:

Ich wünsche niemandem eine Krankheit, die zur Aufgabe von Beruf, sozialer Einbindung, „Lebensqualität“ führt – vielleicht tödlich verlaufen kann. Auch nicht Leuten, die ich nicht leiden mag.
Peter Tauber hat seine Krankheit überwunden(?), überstanden(?). Ich beglückwünsche ihn dazu!
Das Gleiche wünsche ich auch Kevin Kühnert.
Aber dass beide aus dem politischen Blickpunkt und ihrer Einflusssphäre verschwunden sind, muss ich dabei mitnichten bedauern!

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