Dummdeutsch – die ausdauernde Kraft des Phraseologischen

„Dummdeutsch“ war der Titel des genialen, gleichwohl provokanten Machwerks von Eckhard Hinscheid von 1985 – letzte Auflage leider schon 1993.

Der Begriff Dummdeutsch zielt eigentlich nicht vorderhand auf bestimmte Personen ab, sondern auf sprachliche Spezifika, welche von solchen geübt werden. So werden sie diese – stimmt die nationale Herkunft – zweifellos zu „Dummdeutschen“.

»Dummes«, strukturell »dummes« Wortmaterial … wie solches, das erst per fortgesetzte Inflation, gedankenlose Entleerung oder auch bloße Verwendung durch die garantiert falschen Menschen es – von Fall zu Fall anders – geworden ist. …
Dummdeutsch kommt vor allem aus dem Werbe- und Kommerzdeutsch, aus altem Feuilleton- und neuem Professorendeutsch, aus der sog. Psychoszene, aus handfest- törichtem Presse- und Mediendeutsch … (ist) eine fast immer so oder so wichtigmacherische Brühe.
(Henscheid)

Wichtigtuerische Brühe, die nicht Professoren, Soziologen, Psychologen, sondern vor allem Politiker und Gutmenschen bürgerlicher wie linker Herkunft pflegen. Also insgesamt Leute, die diesem Eigenschaftswort zugeordnet werden können.

Wir haben z.B. eine Außenministerin, bei der noch nicht geklärt ist, ob sie einen Sprachfehler hat, oder einfach nur dumm ist. Hört man sie manchmal reden, ist mit Wahrscheinlichkeit Letzteres richtig.
Dazu ein Kanzler mit „Wumms“ und Steigerung zum „Doppelwumms“. Redestil einer kindsköpfig, albernen Sprache von inzwischen schon mehr als einem übel riechenden Fischkopf an der Spitze unseres Staates.

Ich gehe zusätzlich mal auf drei recht aktuelle Phrasen im neudeutschen Dummsprech unterschiedlicher Zuordnung ein (mehr heute nicht).

Allenthalben redet und schreibt man von „achtsam“ und „Achtsamkeit. Mit dieser aufgemotzten Floskel lassen sich anscheinend sogar Krimis besser vermarkten; Weiber-Gedöns ganz bestimmt.
„Achtsamkeit bedeutet, im Hier und Jetzt zu sein – und zwar nicht nur körperlich, sondern auch mental. Das ist für die meisten Menschen kein Normalzustand.“
„Hier und Jetzt“, auch so eine abgedroschene Psycho-Bläh-Phrase.

Und das spielt sich natürlich in der „Zivilgesellschaft“ ab. Auch so Modewort, ein deutscher Neusprech aus der sozialistischen Sprach-Mottenkiste, historisch-semantisch aus Antonio Gramscis Schriften von der „società civile“ entstanden.
Wikipedia: „Der Begriff Zivilgesellschaft (englisch civil society) hat sich als Bezeichnung für die Arena kollektiven Handelns im öffentlichen Raum neben denen des Marktes und des Staates gegenüber anderen Begrifflichkeiten (bspw. gemeinnütziger Sektor, Dritter Sektor) durchgesetzt. Die hierzu gehörenden Akteure werden als zivilgesellschaftliche Organisationen (ZGO) bezeichnet englisch civil society organisations – CSO, nach wie vor aber auch als NGO oder NPO.“
Man spricht von „Arena“, womit man eigentlich nichts anderes als „Zirkus“ verbindet.

Und in der deutschen „Arena“ muss man „Gesicht zeigen“!
Im Zusammenhang mit „Gesicht zeigen“ und Politik kommen mir solche Visagen wie von Claudia Roth, Karl Lauterbach, Agnes-M. Strack-Zimmermann, Anton Hofreiter u.a. vor Augen – was mir umgehend Ekel verursacht.
Leute, die der Proklamation „Gesicht zeigen“ folgen, haben meist einen verkniffenen Arsch in der Hose und einen fanatischen Zug um den Mund – vom „Gesäß“ zum „Antlitz“. Denn es geht ja gegen rechts … für die Demokratie! Nicht etwa gegen Frauenprügler, Vergewaltiger, Judenhasser, sprich „Bereicherer“ jedweder Zielsetzung. Da macht man sich trotz Verkniffenheit schnell in die Hose, denn man könnte ja deswegen „nazi“ sein.

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Eine Antwort zu Dummdeutsch – die ausdauernde Kraft des Phraseologischen

  1. Anonymouse sagt:

    Ich finde „Obacht“ sehr hübsch und „sich ehrlich machen“ find ich auch ganz lustig.
    Das „zu Ende denken“ ist übrigens von mir. Jeder hat mal einen Geistesblitz. 🙂

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