Beuys, Manzoni, de Kooning, Warhol etc. – eine Galerie genialer Betrüger

RBB – Radio1

Es ist eine meiner Leidenschaften, über moderne Kunst zu lästern.
Vor allem über Beuys, dessen Name ja in der Bunten Republik Deutschland nahezu synonym für „Kunst“ geworden ist.
Joseph Beuys: Für seine Verehrer war er der unbestrittene „Doyen der Gegenwartskunst“ (Der Spiegel).

Meine Abneigung kann ich nicht in zwei, drei Sätzen abhandeln, so wird der Beitrag etwas umfangreicher.

Der konservative Soziologie-Professor Helmut Schoeck berichtete*, dass er in den 80ern gelegentlich Studenten in seinen Seminaren raten ließ, welcher deutsche Künstler heute für seine Werke die höchsten Summen bekommt. Die Studenten einigten sich sofort auf Joseph Beuys. Auf die Bitte, „irgendein Ding oder Tun von Beuys aus den letzten fünfzehn bis zwanzig Jahren zu nennen, für das nicht jeder der Anwesenden die handwerkliche und kreative Fähigkeit habe, um es auch im Handumdrehen in den Raum zu stellen,“ erlebte er „bestürzte Gesichter, verlegenes Schweigen, angestrengtes Nachdenken, keine einzige Wortmeldung“.

Schoeck:

„Für heutige junge Menschen sind die Antworten, die sie auf meine beiden Fragen geben müssen, überaus schmerzlich und verwirrend. Sie haben doch in der Regel das linke Dogma gelernt: Nur wer unter Aufbietung aller Kräfte wirklich Großes und außerdem gesellschaftlich Nützliches leistet, darf, wenn es gar nicht anders geht, ein Großverdiener sein. »Leistungslose Profite« (Willy Brandt) seien unmoralisch. Und nun sehen sie, daß ausgerechnet ein Künstler in der Bundesrepublik Deutschland das größte Geld macht, der nach seiner eigenen Kunsttheorie am allerwenigsten kann und leistet, weil alle anderen Leute alles können, was er tut. … Jeder Mensch sei ein Kunsterzeuger, und es liege allein an unserer schlimmen Arbeitswelt, wenn nicht jeder am laufenden Band Kunst produziere….“

Das Gesagte hat auch für die heutige Generation Gültigkeit, es sind denn auch neue exhibitionistische Kunstformen hinzugekommen, die man schamlos über die „Sozialen Medien“ verbreiten kann, was zahllose Taugenichtse, die sich „Influenzer“ nennen belegen.

Joseph Beuys` künstlerisches Credo

Hier wendet er sich mit überaus einfachen Worten an die Zielgruppe seiner überaus einfachen Menschen. Besonders die Sozis waren empfänglich dafür.

„Das plastische Prinzip ist eine Kräftekonstellation, die sich aus mehreren Begriffen zusammensetzt, aber hauptsächlich aus den dreien von unbestimmten, chaotischen, ungerichteten Energien und einem kristallinen Formprinzip aus sehr polaren Beziehungen und einem vermittelnden Bewegungsprinzip. Und wenn man es überträgt auf den Menschen, ist das psychologisch gar nicht anders als dieser rein emotionale Wille, der emotionalen ungerichteten Aktionismus betreibt, ein gefühlsmäßig emotionales Bewegungsprinzip und ein rein formell auskristallisiertes abstraktes Theoretikertum.“

Das Bla-bla-bla des modernen Kunstbetriebs werden wir noch weiter ausführen.

Ephraim Kishon

Jeder, der sich mit moderner Kunst und mit den Nachwirkungen von Beuys befassen möchte, sei die Lektüre von Ephraim Kishons Bücher „Picasso war kein Scharlatan“ und „Picassos süße Rache“ empfohlen.
Kishon** – selbst diplomierter Metallbildhauer und Kunsthistoriker – nimmt den modernen Kunstbetrieb und -markt gekonnt auseinander

Kishon über Beuys:

„Ich ziehe vor Joseph Beuys seinen berühmten Hut. Es ist diesem genialen Lebenskünstler nicht nur geglückt, jeden deutschen Bürgermeister hereinzulegen, sondern auch seine ehrfürchtigen Kritiker, welche die Beuys’sche Narrenfreiheit gehorsam übernommen haben …
Beuys‘ Hingang habe ich doch sehr bedauert. Ich sehe in ihm einen Erben Picassos, was seinen Sinn für Humor betrifft. Es ist wirklich schade, daß dieser feine Humorist sein großes Nachruf-Festival im deutschen Fernsehen nicht miterleben konnte. Eine derartige Orgie an Heuchelei ist sogar auf dem Bildschirm selten…“

Was würde Kishon heute über die grassierende Heuchelei in den Medien aktuell sagen?

Kishon zur modernen Kunst allgemein:

„Die moderne Kunst ist ein Welt-Bluff, die größte Betrügerei, die es je gab. Ein Jahrhundert lang dauert’s schon, und niemand sagt ein Wort – wagt ein Wort zu sagen -, weil der ist sofort von der Kunstmafia in den Massenmedien erledigt.“

Peter Glotz, einst Chefideologe der alten und noch nicht so bunten SPD, berief sich zeitlebens in seiner Philosophie auf Antonio Gramsci. Er wusste um die Wichtigkeit der Besetzung von Kunst und Kultur durch die sozialistische Bewegung, dass die Intellektuellen der Linken die Themen vorgeben und Begriffe besetzen.
Da passte auch Beuys perfekt in die Zeit – und wäre auch heute noch erfolgreicher. Er verstand es, auch mit Hilfe von Politikern, seine Primitiv-Produktionen – materiell wie ideologisch – als bestimmende, demokratische Kultur zu implantieren: Die Kultur der Stümper, Unfähigen, Faulpelze, Leistungsverweigerer, Täuscher und Scharlatane wurde, blieb und bleibt gesellschaftlich „geadelt“.
Nicht nur die Bildungspolitiker seit den 60er Jahren hätten sich damit keinen besseren Propheten und Interpreten ihrer Hirngespinste wünschen können als Beuys.

Verrückt, dass sich mit dem modernen Kunstmarkt und -betrieb Sumpfblüten des Kapitalismus einerseits und die Realisierung sozialistischer Gesellschafts- und Kulturideologie treffen und verbünden.

Zur „Adelung“ der Schrott- und Dreckkultur trug das Feuilleton „bürgerlicher“ Zeitungen nicht unwesentlich bei; ob FAZ, Welt, Zeit usw. .
Dort dürfen sich „Kunsthistoriker“, Soziologen, „Donaldisten“ oder sonstige Geistesgiganten aus dem akademischen Prekariat als Redakteure auch zu Kunstsachverständigen aufblasen. Man pflegt die „normative Kraft des Quasulatorischen“; wie es schon Lehrmeister Habermas vorgibt.

Roger Scruton über „Künstler“ und Kritiker:

„Künstler und Kritiker gehen eine Art Bündnis ein, um sich gegenseitig an der Nase herumzufuhren: erstere posieren als diejenigen, denen erstaunliche Durchbrüche gelingen, letztere als scharfsinnige Richter, die entscheiden, was wahre Avantgarde sei.
Auf diese Weise wurde Duchamps berühmtes Urinal zu einer Art Paradigma für moderne Künstler. Genau so wird das gemacht, sagten die Kritiker. Man nehme eine Idee, stelle sie öffentlich aus, nenne das Kunst und gehe damit in aller Dreistigkeit hausieren. Der Trick wurde von Andy Warhol mit den Brillo boxes wiederholt, später von Damien Hirst mit dem konservierten Hai und dem Schaf. Jedes Mal haben sich die Kritiker wie gluckende Hennen um das geheimnisvolle, frisch gelegte Ei geschart, worauf das Produkt dem Publikum dargeboten und gleichzeitig der ganze Apparat in Bewegung gesetzt wurde, der nötig ist, damit etwas als ganz große Sache akzeptiert wird.“

Kishon** verdanke ich die folgenden Auslegungen, mit denen der Leser als zukünftiger Kunstexperte Anregung sammeln kann:

Die Deutungen sind in weitem Umfang gegenseitig konvertibel!

Moderne Künstler

Beuys hat unzählige Epigonen, die mit öffentlich ausgestellten Unrat und Unfug Aufmerksamkeit erregen und damit Profit erzielen.
Die Fettecke ist nicht mehr so aktuell (s.u.), dafür seinerzeit die „Pinkelnde Petra. Das ist ein Werk des Dresdner Künstlers Marcel Walldorf, welches eine lebensecht gestaltete Polizistin zeigt, die sich zum Pullern in voller Schutzausrüstung hinhockt. Die Skulptur erhielt im Januar 2011 den mit 1000 Euro dotierten Kunstpreis (3. Platz) 2010 der Leinemann-Stiftung aus Berlin. Eigentlich eine sehr bescheidene Dotation
Piero Manzoni wurde in den 60er für seine „Künstlerscheiße in Dosen“ berühmt. Timm Kroner vom Städel-Museum in Frankfurt über Piero Manzoni: „Mit den eigenen Exkrementen vereinte Manzoni die Gegensätze von hoher Kunst und biologischem Abfall, von Idee und Objekt in einer 6,5 mal 4,8 Zentimeter kleinen Blechdose. Diese umfassende Umkehrung ästhetischer Konventionen, die Manzoni mit dieser Arbeit vollzog, hat bis heute nichts an Faszination eingebüßt…“.
Was für eine Sch….!

Moderne „Kunst“ ist zu einem Wirtschaftsfaktor geworden. Man kann mit diesen „Arbeiten“ spekulieren – wie mit Aktien und Rohstoffen.

Michael Klonovsky:

„Seit ihre Hervorbringung keine mehr erfordert, nennt man die Kunstwerke „Arbeiten“. Es fragt sich, warum die moderne bildende Kunst immer noch in den Feuilletons der Zeitungen behandelt wird und nicht gleich im Wirtschaftsteil.“

Eine mit Wachs auf Sperrholz hingeschmierte US-Flagge von Jasper Johns erzielte bei Christie`s 28,6 Millionen Dollar
Das Gemälde „Woman III“ von Willem de Kooning aus dem Jahr 1953 ist im Jahr 2006 für 137,5 Millionen Dollar verkauft worden .
Das „Gemälde No. 5, 1948“ eines weiteren US-amerikanischen „Action-Painters“, Jackson Pollock, wurde angeblich für 140 Millionen Dollar verkauft.
Geschickte „Galeristen“ können aus dem degenerierten Kunstverstand blendende Profite ziehen.
Erst Andy Warhol wurde ähnlich populär wie Picasso mit seinen Suppendosen und Marylin-Monroe-Porträts. „Shot Sage Blue Marilyn“ von Andy Warhol mit einem Wert von angeblich 195,04 Millionen Dollar ist angeblich das zweitteuerste je gehandelte „Kunstwerk“.

Nochmal Roger Scruton:

„ … der Kunstmarkt wird unvermeidlich von Zynikern bestimmt. In unseren Museen häuft sich aller möglicher Ramsch, dessen einzige Qualität oft genug darin besteht, dass er eine Stange Geld gekostet hat. Eine Symphonie oder einen Roman kann man nicht in derselben Weise besitzen wie einen Damien Hirst. Entsprechend wird bei Symphonien und Romanen sehr viel seltener hochgestapelt als in den visuellen Künsten.“

Die Fettecken dürfen nicht mehr gezeigt werden!
Nach einem Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf dürfen die berühmten „Fettecken“ von Beuys, nicht mehr ohne die Genehmigung seiner Witwe gezeigt werden. Fotografen von Kunstaktionen müssen nach dem Richterspruch mit Verboten rechnen.
Wenn man die „Installationen“, „Werke“ und „Arbeiten“ von Beuys nicht mehr ungestraft photographieren darf, fehlt auch ein Medium für die Weiterverbreitung dieser „Kunst“.
Ich dachte erst, welchen Schafsch… produzieren unser Richter. Aber vielleicht steckt eine tiefere Weisheit der Richter hinter ihrem Urteil.

Ich zitiere nochmals Helmut Schoeck:

„Beuys (und die moderne Kunst, d.R.) ist keine Revolution, sondern der billige Bluff einer in Galerien und Redaktionen etablierten Schickeria, die uns für dumm verkauft.“

Der Erzsozialist Gramsci lässt grüßen, allenthalben.

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* Helmut Schoeck: Die 12 Irrtümer unseres Jahrhunderts, München 1985
** Ephraim Kishon: Picassos süße Rache, München 1995
*** Roger Scruton: Bekenntnisse eines Häretikers, Berlin 2019

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3 Antworten zu Beuys, Manzoni, de Kooning, Warhol etc. – eine Galerie genialer Betrüger

  1. Anonymouse sagt:

    „Ich scheiß dir in die Ecke Kleines und find‘ es wunderbar.“
    Für solche Zeitgenossen habe ich nur noch pure Verachtung übrig. Da ist mir jeder unschuldig Popopulende Affe lieber.

    Was mich beim Artikelthema ins Grübeln bringt : Ich kenne einige steinreiche, durchaus hart rechts gesonnene Unternehmer und Privatiers, die sich solchen linksextremistischen Scheißdreck für sündhaft viel Kohle kaufen und stolz in die Villa hängen, stellen, installieren … what ever.
    Rechts kann auch außerordentlich viel dumm !

  2. KW sagt:

    Ich habe mir das Video eine gute Viertelstunde angeschaut, aber dieses inhaltslose Gesabbel dieses Beuys konnte ich nicht aushalten. Das erinnerte mich an die jetzigen Quasselrunden, die ich mir seit Sabine Christiansen nicht mehr anhöre.
    Gerade schrieb ich einem Bekannten aus meinem Verteiler, der mir schrieb, daß alle Protagonisten von Andreas Popp bis Schrang beauftragt wären, uns abzulenken und im Kreis zu drehen. Wir haben zu lange zugesehen und geschwiegen, sagte Popp in einem Video. Da hat er Recht, wir haben sogar mitgemacht. Es ging um die Zerstörung der Familie, des Eigentums, der Kirche, der Völker und deren Sprache und Kultur. Und wir? Wir haben Exotisches gegessen, sind umhergereist, haben die Sprachverstümmelung mitgemacht, Traditionen aus Faulheit aufgegeben.
    Ich will nicht verhehlen, wer dies Anti-Kunst ins Leben gerufen hat, es war die kleine Gruppe die kein Talent zum Malen hat, aber ein großes Maul, wenn es um die Geburt neuer Wortungetüme und Rechtfertigung von Geschmacklosem geht. Impressionismus, Expressionismus, man hätte ja den Fotoapparat… Wir interpretieren etwas hinein, naja das Gequatsche von Beuys. Und dann schlagen sie sich gegenseitig für Preise vor.
    Wer von uns dann auf diese Schalmeien hereinfällt, muß teuer bezahlen. Ich habe auch paar Bilder davon hängen, aber welche, wo man noch Menschen sieht. Man redete uns ein, daß Altes und Neues sich gut ergänzen. heute hätte ich gern nur Altes, aber naja, die Wucht der Leute, die den Zeitgeist prägen, hat auch mich umgeblasen.
    Wieder sind es AUCH die Medien. DIE müßten unabhängig werden und gewissen Zirkeln aus der Hand genommen werden, die alte Leier.

  3. KW sagt:

    Auszug aus einem Buch von mir auf S.46: „Es sah also jeder vernünftige Mensch, daß die sogenannte moderne Malerei nichts als stümperhaftes Geschmiere war, aber es traute sich aber-wie in der Geschichte von des Königsneuen Kleidern-niemand, seine wahre Meinung zu sagen.
    Diese Zeit nutzte ein Mann namens Dietrich (wenn ich mich recht erinnere) aus. Er sagte sich: So malen kann ich auch. Er kaufte sich also eine Leinwand, klebte eine leere Streichholzschachtel darauf, verband sie durch ein Stück Schnur mit der gegenüberliegenden Ecke des „Bildes“, ließ, durch eine Reißzwecke gehalten, sich eine Drahtspirale ins Bild schlängeln, versah das Ganze noch mit ein paar unmotivierten Farbklecksen und trug es zum Kunsthändler. Es wurde angenommen, ausgestellt, in den Zeitungen tiefsinnig besprochen, als Offenbarung surrealistischer Kunst in den Himmel gehoben und schließlich von der Stadt Dresden für viele tausend Mark gekauft.
    Dietrich wars zufrieden und setzte seine Produktion fort. Er hätte nie geglaubt, wie leicht man in einer Zeit, da Professoren und Techniker vor den Stempelstellen standen, zu Geld kommen konnte Er ging einen Schritt weiter. Was in der Malerei möglich ist, sagte er sich, muß mir auch als Dichter gelingen. was ich dichte, muß nur blödsinnig genug sein, dann wird es auch zu Geld zu machen sein. Er sollte Recht behalten. Er machte Gedichte. Sie reimten sich nicht. Sie hatten kein Versmaß und keinen Sinn und Verstand. Sie waren einfach verrückt, willkürliche Aneinanderreihungen zusammenhangsloser Worte und Interpunktionen. Sie waren so blödsinnig, daß sich wirklich niemand etwas dabei denken konnte. Natürlich wurden sie gedruckt. Zunächst in Zeitschriften, dann in Büchern und Anthologien. Sie bekamen glänzende Besprechungen und hohe Auflagen.“

    Um es kurz zu machen, diese sogen. Dietrich ging wieder in seinen alten Beruf und ließ nach eigenen Aussagen, ab von Dingen, von denen er nichts verstand.
    Das erinnert mich an eine der ersten Erzählungen hier im Westen aus einem Schulbuch „Ein Tisch ist ein Tisch“. Ich wunderte, wie blöd man sein muß, Schulkindern sowas anzubieten. Habe ich auch nie gemacht. Mußte es auch nicht, denn damals gab es noch keinen Lehrplan, an den man sich heute halten muß. Aber als ich von der Kunst las, mußte ich an diese heitere Stelle meines Buches denken. Ja, weit ist das System gekommen… Es finden sich immer paar Spinner, die austesten, wie weit man gehen kann, und wir schweigen schon jahrelang. Darum sind sie so weit gekommen.

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